Der auf Arztpraxen und Krankenhäuser spezialisierte Softwareanbieter steigerte seinen Umsatz 2022 um 10 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro, aus eigener Kraft war es ein Plus von gut 4 Prozent. Bereinigt um das TI-Konnektor-Software-Upgrade aus dem Jahr 2021 betrug das organische Umsatzwachstum 6,3 Prozent. Das operative Ergebnis stieg um 4 Prozent auf 234 Millionen Euro und damit schwächer als der Umsatz. Der Nettogewinn des Unternehmens stieg um gut 7 Prozent auf 74,1 Millionen Euro.
Arztpraxen
Im Segment „Ambulatory Information Systems“ stiegen die Erlöse um 6 Prozent auf 502 Millionen Euro, das organische Wachstum lag bei 1 Prozent. Im Vorjahr hatten neue Module wie die elektronische Gesundheitsakte (eGK) und Impfzertifikate für ein Plus von 4 Prozent ohne Zukäufe gesorgt. Die wiederkehrenden Umsätze machten 77 Prozent aus. In Deutschland konnten große Ausschreibungsprojekte gewonnen werden, damit steht CGM nach eigenen Angaben an der Spitze des Markttrends hin zu größeren Praxen.
Kliniken
Im Segment „Hospital Information Systems“ stieg der Umsatz um 8 Prozent auf 277 Millionen Euro, das organische Wachstum lag nach hohen Vorjahresvergleichswerten bei 3 Prozent. Gut lief es insbesondere in Spanien und Polen. Die wiederkehrenden Umsätze machten 69 Prozent des Gesamtumsatzes aus.
Verbraucher und Industrie
Um 26 Prozent auf 220 Millionen Euro stiegen die Umsätze im Bereich „Consumer & Health Management Information Systems“. Das organische Wachstum lag bei 12 Prozent, auf wiederkehrende Umsätze entfallen 32 Prozent.
Apotheken
131 Millionen Euro erlöste CGM mit Apotheken. Das Plus von 10 Prozent war auch auf Akquisitionseffekte in Italien zurückzuführen, das organische Wachstum lag bei 7 Prozent. Die wiederkehrenden Umsätze machen einen Anteil von 64 Prozent aus.
„Obwohl 2022 ein herausforderndes Jahr war, hat CompuGroup Medical erneut einen Rekord erzielt, sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis. Wir sind auf einem guten Weg, unsere Mittelfristziele zu erreichen und wir helfen unseren Kunden dabei, von den Chancen der Digitalisierung im E-Health-Bereich zu profitieren“, sagte Michael Rauch, Sprecher der Geschäftsführenden Direktoren und CFO. „Alle Segmente haben für das Gesamtjahr 2022 eine starke Leistung erbracht, was die Attraktivität unserer E-Health Lösungen und das Engagement unseres Teams für unsere Kunden unterstreicht. Für 2023 erwarten wir anhaltendes Wachstum und einen überproportionalen Ergebnisbeitrag.“
Aktie zieht an
In den vergangenen Monaten hatte sich der Aktienkurs von seinen Tiefs im Herbst bereits spürbar erholt – allerdings liegt der Kurs nach wie vor unter dem Niveau aus dem Sommer vergangenen Jahres, als der plötzliche Abgang des damaligen Chefs Dirk Wössner die Anleger aufschreckte.
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) soll in diesem Jahr auf 260 bis 300 Millionen Euro zulegen, das wäre ein Plus von bis zu 28 Prozent. Beim Umsatz rechnet das Management mit einem Plus von um die 5 Prozent, wenn Zu- wie Verkäufe von Unternehmensteilen und Währungseffekte ausgeklammert werden.